Der Haltepunkt Menningen

Zusammengestellt von Markus Schiffer

Bei Streckenkilometer 23,6 befand sich der Haltepunkt Menningen, etwa 300 m Richtung Irrel von der Ortsmitte entfernt. Zeitweise gab es gar eine einfache Wartehalle. Zudem stand eine kleine Wellblechbude (Rottenbude) auf gemauertem Sockel unweit des Haltepunktes.

Erstmals seiner Bestimmung wurde der Haltepunkt am 15.10.1915 übergeben, als die Nims-Sauertalbahn durchgehend befahrbar fertig gestellt war. Eine Zugfahrt vom Erdorf nach Menningen dauerte 1917 insgesamt 93 Minuten, von Menningen nach Igel 77 Minuten!

Der Haltepunkt war zu keiner Zeit besetzt, so dass der Fahrkartenverkauf im Zug erfolgte. Nach einer mündlichen Überlieferung soll in einem nahegelegenen Gasthaus auch ein Fahrkartenverkauf stattgefunden haben.

Ab dem 01. Mai 1951 war nach den Zerstörungen des Zweiten Weltkrieges die Nims-Sauertalbahn von Trier kommend wieder bis Irrel befahrbar, so dass auch Menningen Anschluss hatte. Bis zum Anschluss auch des nördlichen Teils der Strecke /Richtung Bitburg) sollte es jedoch noch ca. ein Jahr dauern.

Besonders markant ist das Menninger Viadukt, welches durch Aufschüttungen des Bahndammes in Menningen notwendig wurde. Dieses Bauwerk wurde von der Holzmindener Baufirma Liebold & Co. AG errichtet. Die nach dem Zweiten Weltkrieg wieder aufgebaute Brücke prägt auch nach Abbau der Gleisanlage das Ortsbild bis heute.

Die 106,70 m lange und 8,50 m (am Fuß der Pfeiler) bzw. 5,40 m (Trasse) breite Brücke überspannt den Zugang zum Ort, in dessen unmittelbarer Nähe die Prüm fließt. Der Viadukt hat eine Höhe über Grund von 11,00 m. Die im Jugendtil/Historismus erbaute Brücke besteht aus 5 Bögen mit einem Durchmesser von je 16 m. Die 4 Freipfeiler stammen noch von der ursprünglichen Brücke, wie sie 1914/1915 fertig gestellt wurde. Nach dem Zweiten Weltkrieg konnten die durch Zerstörungen neu zu errichtenden Bögen auf die vorhandenen Pfeiler gesetzt werden. Der Viadukt ist aus grauen Sandsteinquadern errichtet; an den Laibungskanten sind rote Steine zur optischen Betonung angesetzt.