Die Bahnhofsarchitektur an der Nims-Sauertalbahn

Zusammengestellt von Ralf Kremer

Die streckentypischen, anderthalbgeschossigen Bahnhofsgebäude wurden im einfachen Heimatbaustil erbaut, wobei von Bahnhof zu Bahnhof individuelle Abweichungen zu erkennen sind. Im Gegensatz zu den Ende des 19. Jahrhunderts auch in der Region Trier oft mit vielen Erkern, Türmen und Verschnörkelungen versehenen Bahnhöfen fallen die Empfangsgebäude der Nims-Sauertalbahn bereits recht schlicht aus. Dennoch fallen die Bauten durch ein dominantes, tief heruntergezogenes Schieferwalmdach auf, vor dem sich an der Front ein markanter, spitz zulaufender Mittelgiebel absetzt.

 

                       

 

Die Fotos dokumentieren die Einheitsbauweise anhand der Bahnhöfe Messerich, Wolsfeld, Niederweis und Ralingen. Je nach Geländestruktur und bahntechnischer Gegebenheiten  wurden die Gebäude errichtet: mal wurde der Güterschuppen links angesetzt, mal rechts.

 

                      

Das Gebäude in Igel, in den 1920er Jahren erweitert, stellt das stattlichste Exemplar dieser Bauweise dar und steht als einziges unter Denkmalschutz.

Das Igeler Bahnhofsgebäude im bereits umgebauten und erweiterten Zustand.

Interessant ist die Tatsache, dass die Einheitsbauten der Nims-/Sauertalbahn in der Region und darüber hinaus einmalig sind – mit einer Ausnahme: Der Bahnhof Schillingen (ehemalige Strecke Trier – Hermeskeil) war ebenfalls ein Vertreter dieses Typs. Sozusagen nachträglich Anfang vorigen Jahrhunderts an der Ruwertalstrecke erbaut, fällt er im Vergleich zu den anderen früher dort errichteten Bahnhöfen „aus dem Rahmen“.

Die Bahnbauten zwischen Bitburg und Igel umfassten durchweg neben dem eigentlichen Empfangsgebäude mit Schalter- und Dienstraum, Warteraum, Dienstwohnung und einer angebauten Lagerhalle ein oder zwei Nebengebäude mit Aufenthaltsräumen für Rottenarbeiter; Stallungen für Kleinviehhaltung und Toiletten. In einigen Orten wurden, wie damals üblich, separate Wohnhäuser in ähnlichem Baustil für die Bediensteten in unmittelbarer Nähe zum Bahnhof errichtet.

Ausnahmen vom Einheitsbautyp sind in Bitburg und Irrel vertreten.

                      

Die Gebäude in Bitburg und in Irrel.