Die Eifelstrecke Köln - Trier

Zusammengestellt von Jörg M. Husinger und Markus Schiffer

Ausgangspunkt der Nims-Sauertalbahn im Norden ist (heute Bitburg-) Erdorf, gelegen an der bekannten „Eifelstrecke“ Köln – Trier. Daher ein kurzer Abriss der geschichtlichen Entwicklung dieser Verkehrsader zwischen dem Eifelraum und der Kölner Bucht.

Aufgrund der schwierigen topografischen Verhältnisse und der vergleichsweise geringen Bevölkerungsdichte wurde die Eifel erst spät durch die Eisenbahn erschlossen. Die großen Eisenbahnbaugesellschaften führten aus Kostengründen ihre Linien lieber durch Flusstäler, wo Brücken und Tunnels nur selten notwendig waren. Gewinne ließen Bahnlinien in der Eifel nicht erwarten.

Das Eisenbahnnetz an Rhein und Ruhr bescherte der dortigen Industrie neue Absatzmärkte; die Eifel geriet demgegenüber aufgrund der schlechten Verkehrsanbindung immer weiter ins Abseits. Nachdem Mitte des 19. Jahrhunderts auch die Eifeler Metallindustrie prosperierte,
machte sich der Standortnachteil der Eifel ohne Bahnanschluss deutlich bemerkbar. Zunächst schlugen aber Versuche fehl, den Preußischen Staat zu einer Streckenführung von (Köln bzw.) Düren bis ins Schleidener Tal zu motivieren. Ein Bau wurde aus finanziellen Gründen abgelehnt.

Dennoch erhielt auf Druck des Staates die Rheinische Eisenbahngesellschaft die Konzession zum Bau einer Bahnstrecke von Düren bis ins Schleidener Tal. Das Unternehmen zeigte im ersten Moment mangels Renditeaussicht wenig Interesse an dem Projekt. Als aber Preußen die spätere Fortführung der Linie bis nach Trier avisiert wurde, kam endlich Bewegung in den Bau und bereits am 01. November 1867 rollte der erste Zug von Düren über Euskirchen nach Kall. 1869 konnte man bis Sötenich reisen, ehe ab 1870 der Personen- und Güterverkehr bis Gerolstein lief. Bedingt durch den Ausbruch der Deutsch-Französischen Kriegs 1870 forderte die Rheinische Eisenbahngesellschaft den raschen Weiterbau der Strecke bis Trier. Schon am 15. Juni 1871 konnten deutsche Truppen nach Beendigung der kriegerischen Auseinandersetzung mit Frankreich die nunmehr bis Trier führende Bahnlinie nutzen. Leider nicht zum letzten Mal zeigte die Eifelstrecke ihre herausgehobene militär-strategische Bedeutung.

Interessanterweise wurde erst 1875 als Lückenschluss eine direkte Verbindung von Euskirchen nach Köln geschaffen. Es brauchte dann allerdings nochmals 35 Jahre, ehe am 21.01.1910 die Bahnlinie von Erdorf an der Eifelstrecke nach Bitburg (Nims-Sauertalbahn) eröffnet wurde.

Bekannt ist, dass der Zugverkehr zwischen Trier und Köln seit dem Winter 1944 kriegsbedingt unterbrochen war und erst ab 1946 wieder sukzessive aufgenommenen werden konnte. Die zeitweise zweigleisige Strecke wurde nach dem Zweiten Weltkrieg jedoch partiell nur noch eingleisig aufgebaut und ist heute noch in Betrieb.

Zeittafel:
15.02.1844 Köln-Eifeltor – Kalscheuren
15.12.1859 Köln Hauptbahnhof – Köln-Eifeltor
06.10.1864 Düren – Euskirchen
27.06.1865 Euskirchen – Mechernich
01.11.1867 Mechernich – Kall
19.06.1868 Kall – Sötenich
15.11.1870 Sötenich – Gerolstein
15.06.1871 Gerolstein – Erdorf (21.01.1910 Erdorf – Bitburg) - Trier-West
01.10.1875 Kalscheuren – Euskirchen