Bahnhof Erdorf

Zusammengestellt von Hans-Leo Roth

Im Rahmen des Baues der Eifelstrecke 1870/71 bekam Erdorf seinen Bahnhof. Als die Nims-Sauertalbahn 1910 den Anschluss Erdorfs an Bitburg ermöglichte, wurden dem Bahnhofsgebäude weitere Bauten an die Seite gestellt, so ein zweiständiger Lokschuppen und eine Schlosserei. Einheitlich waren alle Gebäude in Buntsandstein errichtet. Dem Lokschuppen zugeordnet war eine 16-m-Drehscheibe. Ebenfalls gab es mehrere Schlackengruben.

Einst waren insgesamt vier Wasserkräne zur Dampflokversorgung vorhanden, zwei davon standen am Ende des Bahnsteigs Gleis „1“, einer fand sich zwischen den Gleisen „2“ und „3“ sowie zwischen Gleis „4“ und „5“ (Ausfahrsignalgruppe Richtung Ehrang). Der letzte Wasserkran wurde Anfang der 1980er Jahre entfernt.

Zwei Lademaße I und II und eine 40-Tonnenwaage dienten der Überprüfung und Einhaltung der Beladungsvorschriften.

Erdorf wies ebenfalls zwei Stellwerke auf, eines direkt am Bahnübergang, eines im Bereich der Bahnhofsausfahrt Richtung Ehrang.

Leider wurde der Lokschuppen in den 1960er Jahren wieder abgerissen, die Drehscheibe um 1970 entfernt. In diesem Zusammenhang erfolgte eine Neugestaltung des Bahnhofsvorplatzes, dem mehrere Pappeln und Kastanien und der Eisenbahner-Garten „zum Opfer fielen“, Außerdem wurde eine größere Stützmauer straßenseitig aufgebaut.

1970/72 wurde eine Bahnmeisterei neu errichtet, welche 2003 dem neugestalteten Busbahnhof weichen musste. Für Bauzugdienste der Bahnmeisterei Trier, Baubezirk Erdorf stand zeitweise eine Kleinlokomotive Köf III (323) zur Verfügung.

Die markanten Flügelsignale am Erdorfer Bahnhof wurden ca. 1980/81 durch Lichtsignale ersetzt, welche ebenso wie die Weichen vom Bahnhof Kyllburg aus mitgesteuert werden.

Ab 1979 wurde mit massivem Gleisrückbau begonnen. Heute sind nur die eigentlichen Bahnsteiggleise vorhanden; Gleis „3“ ist für den Verkehr nach Bitburg eingerichtet. Die Bahnsteiggleise „4“ und „5“ sind etwa 1985 abgetragen worden.

Erdorf wurde 1969 in die Stadt Bitburg eingemeindet. Da es sowohl in Erdorf als auch in Bitburg eine „Bahnhofstraße“ gab, wurde die Zufahrt zum Erdorfer Bahnhof in „Mainzer Straße“ umbenannt.

Seit dem 01.10.1997 ist die Fahrkartenausgabe im Bahnhof geschlossen und durch Automaten auf dem Bahnsteig ersetzt. Für kurze Zeit wurde durch einen Privaten im Gebäude ein sogenannter Dienstleistungsbahnhof betrieben, dessen Modell-Dorfladen jedoch schon am 28.02.2001 wieder geschlossen wurde.

So kündet nur noch das markante Bahnhofsgebäude, welches im wesentlichen noch Original erhalten ist, von der einstigen Hochzeit der Eisenbahn in Erdorf.

Erneut wurde der Bahnhofsvorplatz 2007/2008 umgestaltet. Die feierliche Einweihung fand unter Beteiligung der AG Eisenbahngeschichte statt.